Vorwort von Dieter Wieland

Bemerkenswert ist zudem das Vorwort von Dieter Wieland, geboren 1937, Journalist, Autor, Dokumentarfilmer, unermüdlicher Kämpfers für den Erhalt alter Kulturlandschaften. (Landshut oder hat die Schönheit eine Chance, 1973). Wieland wuchs in der Nachkriegszeit in Landshut auf und erkundete die mittelalterliche Stadt auf eigene Faust. Deutlich spürbar wird Wielands Liebe zum duftenden, knarrenden, sinnlichen Landshut der 1950er Jahre, das seinen Lebensweg bis heute prägen sollte. 

"Ich habe diese Stadt für mich erlebt und erfahren, wie sie von Anfang an geplant und gebaut war: mit den Füßen. Diese Stadt ist ja nicht auf dem Papier entstanden, sondern auf dem Gelände."

Sein Appell an die Landshuter Bürger das Kulturerbe ihrer Stadt zu pflegen und zu bewahren, fällt dementsprechend eindringlich aus:

"Denkmalschutz geht nur mit Liebe, mit Liebe und Engagement, mit Haltung und Verantwortung. Das ist der einzige Weg, den müssen wir gehen, wenn wir dieses alte Landshut noch für weitere Jahrhunderte erhalten wollen. Liebt eure Stadt! 

Noch nie war der Druck von Investoren und Konzernen so hoch auf unsere Altstädte wie heute, denn sie sind die einzigen Städte, die funktionieren." 

 

 

Rita Neumaier: Landshuter Häuserporträts. Einblicke in die Geschichte historischer Stadthäuser und ihrer Bewohner mit einem Vorwort von Dieter Wieland, Straubing 2018

 

"Landshuts Altstadt sieht noch so aus wie vor 500 Jahren" von Hans Kratzer, Süddeutsche Zeitung vom 31.10.2017

Landshut - Häuser und Menschen

Ausflug geplant nach Landshut? Dann unbedingt dieses Buch lesen. Oder besser gleich mitnehmen und einen Stadtspaziergang machen, um diese besonderen Häuser kennenzulernen und mit ein bisschen Glück vielleicht auch den einen oder anderen Hausbesitzer .

Dreißig Landshuter Häuserporträts hat die Journalisitin Rita Neumaier in diesem Buch versammelt. Dreißig spannende Berichte über Hausbesitzer, die Aufwand und Kosten nicht scheuten und in oft jahrelanger Arbeit ihre Häuser wieder herrichteten. Mitunter mussten die Hausbesitzer aber auch zu ihrem Glück gezwungen werden. Wie Karl Baier, Hotelbesitzer und Eigentümer des Handwerkerhauses in der Kramergasse 554. Eigentlich er wollte das Haus abreißen. Das Denkmalamt verweigerte die Genehmigung jedoch nach einer Untersuchung, die überraschend eine Errichtung um 1474 ergab.

"Das Denkmalamt nannte mir drei Möglichkeiten, sagt Baier. Entweder das Haus in seinem maroden Zustand zu lassen, es zu verkaufen oder zu sanieren." Drei Jahre dauerte es bis Baier kapitulierte und sich zähneknirschend für Letzteres entschied. Heute ist er froh, das sich das Denkmalamt damals durchgesetzt hat: “Dieses Haus hat eine Atmosphäre, die ein Neubau nie haben kann.”