Glaskunst in der Staubdecke

Sanierung und Erweiterung eines historischen Mehrfamilienhauses, zwischen Isar und Englischen GArten gelegen: Was für ein herrliches Treppenhaus! Schönes altes Holz, hell durch viel Tageslicht, eine Glasdecke mit geometrisch-zentrierter Stahl-Konstruktion. Herrlich - und eben sanierungsbedürftig...

 

Aus der Nähe betrachtet

Beim näheren Hinsehen fallen Schadstellen und Verschmutzungen auf. Die Gläser sind nicht einheitlich. Das eine, leicht gewellte Glas stammt aus der Bauzeit, das andere, flachere wurde in der Nachkriegszeit eingesetzt. Zudem gelten heute, knapp 100 Jahre später, schärfere Anforderungen an Sicherheit und Bauphysik. Das Glas muss mit Verbundglas verstärkt und die Unterkonstruktion an das neue, höhere Gewicht angepasst werden.

 

Neue alte Gläser

Die Gläser selbst werden komplett ausgetauscht, um wieder ein einheitliches Bild zu schaffen. Nur welches Glas ist das passende? Historische Gläser mit derselben Struktur zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Einige wenige Firmen stellen heute noch Gläser in traditioneller Technik her für Denkmäler, Kirchen und Kunstprojekte. Zu diesen Gläsern zählen z.B. das Tisch-Kathedralglas oder aber das Echt-Antikglas, das heute noch mundgeblasen, geweitet, aufgeschnitten und zu Tafeln gestreckt wird.

Ein beeindruckendes Handwerk, das 2015 als "immaterielles Kulturerbe" von der UNESCO ausgezeichnet wurde.

 

LINK:

Bilder und Videos aus der Produktion von mundgeblasenem Flachglas, Kathedralglas, etc., LambertsGlas, Waldsassen