Siedler/Niggemeyer: Die gemordete Stadt. Berlin 1993
Siedler/Niggemeyer: Die gemordete Stadt, Berlin 1993, S.88
Siedler/Niggemeyer: Die gemordete Stadt. Berlin 1993, S. 89
Siedler/Niggemeyer: Die gemordete Stadt. Berlin 1993, S. 91
Siedler/Niggemeyer: Die gemordete Stadt. Berlin 1993, S. 94
Siedler/Niggemeyer: Die gemordete Stadt. Berlin 1993, S. 96
Siedler/Niggemeyer: Die gemordete Stadt. Berlin 1993, S. 98
 

Unser Imperativ/Wolf Jobst Siedler (1926 - 2013)

Unser Imperativ - frei nach Immanuel Kant:

"Bevor du etwas beginnst, schaue darauf, was andere davor gemacht haben."

Um eine neue Hauseingangstüre für ein Mehrfamilienhaus der Jahrhundertwende zu erfinden, zu rekonstruieren, zu transformieren, erforscht unsere Kollegin die direkte Umgebung. Und stellt fest: jedes Haus trägt sein Haustür-Gesicht. 

Man erkennt im Ornament noch die buschigen Schnauzer und Augenbrauen einst hochherrschaftlicher Bewohner.
Sieht düsteres 30er-Jahre-Schwarz, das gleichsam den täglichen Gang in den Hades markieren will. Natürliches Holz im Kontrast zum umgebenden Stein und Putzwerk. Rationale, große Kassetten-Optik, die kein Aufhebens macht und ankündigt, dieses Haus ist Wohnung. Zwischen breiten Rahmen liegende kleine Kassetten, die uns sagen, dass hier erst das Fallgitter hochgezogen werden muss.

 
Der vor kurzem verstorbene Publizist und Verleger Wolf Jobst Siedler (1926 - 2013) hat in seinem Kampf um Revitalisierung der „gemordeten Stadt“, alte Berliner Haustüren neuen Türen der 1950er und 60er Jahre gegenübergestellt.

Bilder und Türen sagen hier mehr als Worte.

 

Wolf Jobst Siedler; Elisabeth Niggemeyer: Die gemordete Stadt. Abgesang auf Putte und Straße, Platz und Baum. Berlin: Siedler 1993 (nicht mehr lieferbar)

 

(ms)