

Raumgebärden
Architektur besehen, betreten, besprechen.
Das Gedachte und Gesprochene erfährt zusätzlich zum räumlichen Ausdruck Bedeutung durch Bewegungen von Fingern, Händen, Armen, letztlich des ganzen Körpers.
Hände zonieren, erweitern, weisen auf spezielle Punkte hin, geben Richtungen an, zeigen Größen, Bezüge, Verhältnisse. Die Blicke und Gedanken werden dirigiert.
Friedrich Nietzsche bemerkt in "Menschliches, Allzumenschliches" (1878) wie sich Empfindungen, die uns emotional nahe gehen in Gebärden äußern:
"Im Allgemeinen mögen schmerzhafte Empfindungen wohl auch durch Gebärden ausgedrückt worden sein, welche Schmerz ihrerseits verursachen (Haare ausraufen, die-Brust-schlagen, gewaltsame Verzerrungen und Anspannungen der Gesichtsmuskeln). Umgekehrt: Gebärden der Lust waren selber lustvoll (...)."
Flüchtige Räume entstehen, Denkräume.
Die, die nicht sprechen, zeigen ihre Konzentration durch Gesten: Der Körper wird schützend gehalten, Münder stehen still, werden durch Finger verschlossen, schwere Köpfe gestützt, Hände in Hosentaschen vergraben.
Link: Studentenwettbewerb iAAD 2013 "Schoolhouse in Burgenland", Bauhaus-Universität Weimar
Link: Studentenwettbewerb Containerarchitektur, Bauhaus Universität Weimar 2013
jb, ms